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In dieser Folge dreht sich alles rund um die Frage: „Was ist eigentlich das Darknet?“
Ist es wirklich nur ein Ort krimineller Aktivitäten oder verbirgt sich vielleicht viel mehr dahinter?
Seien Sie gespannt!

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ingo.luecker@itleague.de

 

Das Stichwort Darknet taucht häufig genau dann in den Medien auf, wenn es um kriminelle Machenschaften im Internet geht. Von Waffen- und Drogenhandel über Datenklau – das Darknet scheint im öffentlichen Bewusstsein das schwarze Schaf des Internets zu sein – und ein Tummelplatz für kriminelle Aktivitäten zu bieten.

Dieser Raum, der illegalen Aktivitäten den das Darknet leider bietet, ist aber bei weitem nicht die einzige Nutzungsmöglichkeit, dazu aber später mehr. Zunächst einmal ist es wichtig den Unterschied zum „normalen“ World Wide Web also dem normalen Internet wie wir es täglich nutzen zu sehen. Im Darknet gibt es nämlich keine zentralen Server. Man gelangt auch nicht über eine Suchmaschine zu Millionen an Vorschlägen zum eingegebenen Schlagwort, sondern vielmehr besteht das Darknet aus vielen einzelnen, exklusiven Netzwerken deren vorrangiges Ziel die Anonymität der Teilnehmer ist. Dabei werden nicht nur die Identitäten, sondern auch die Daten verschlüsselt, was natürlich zu einer schweren – bis hin zur unmöglichen – Überwachung des Darknets führt.

Im Darknet selbst ist es eigentlich gar nicht so anders, schließlich besteht es auch aus den verschiedensten Chaträumen, sozialen Netzwerken – und viele Online-Shops.

Der Unterschied verbirgt sich hinter der Frage: „Wie komme ich eigentlich ins Darknet?“

Da es eben nicht über eine herkömmliche Suchmaschine wie Google etc. funktioniert, bedarf es einer speziellen Software. Dabei gibt es aber keine allgemeingültige Methode ins Darknet zu gelangen, da die unterschiedlichen Netzwerke wiederum verschiedene Zugänge haben. Das vermutlich bekannteste Darknet ist über den sogenannten Tor Browser zu erreichen. Tor nutzt dabei TCP-Verbindungen und anonymisiert die Nutzer per „Onion Routing“.

Hinter dem Begriff Onion Routing verbirgt sich eine Technik, bei der die Anfragen auf wechselnden Routern über verschiedene Server umgeleitet werden, wobei das Besondere ist, dass diese jeweils das Endziel nicht kennen. Ein spannender Fakt für Sie liebe IT Profis: im Januar 2019 nutzten zum Beispiel täglich ca. 2 Millionen Nutzer das Tor-Netzwerk.

Im Darknet gibt es auch die sogenannten Hidden Services, deren Adressen auf .onion enden und aus langen Zahlen- und Buchstabenkombinationen bestehen. Aktuell gibt es bereits über 50.000 .onion-Adressen.

Nun wurde bereits gesagt, dass diese Anonymität natürlich einen guten Nährboden für Kriminalität bietet. Das ist aber bei weitem nicht alles. Die Möglichkeit in den Online-Shops mit der Krypto-Währung Bitcoin zu zahlen und in Chaträumen und Netzwerken zu kommunizieren ist eine tolle Möglichkeit für Menschen in autoritär regierten Ländern, die keine Meinungsfreiheit und Pressefreiheit genießen. Es können also politische Aspekte offen kommuniziert werden, ohne Angst vor Verfolgung und unzensierte Nachrichtenmeldungen gelesen werden. Das Darknet-Netzwerke bietet also auch Menschen wie Journalisten oder Whistleblowern einen geschützten Ort.

Daher haben viele ganz normale Webseiten, wie beispielsweise Facebook, ebenfalls Tor-Adressen, für genau diese positiven Seiten des Darknets.

Als Fazit kann man also sagen, dass keineswegs das Darknet illegal ist oder ausschließlich negative Aspekte beinhaltet, sondern der eigentlich positive Gedanke der Anonymität ausgenutzt wird.