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In dieser Folge dreht sich alles rund um die Frage: „Was ist eigentlich eine ARM-Architektur?“

Die Geschichte der ARM-Architektur hat ihren Ursprung bei den Tüftlern Hauser und Curry, die sich als Ziel gesetzt hatten die britisch – österreichische Antwort auf die gerade erfolgreich werdende Firma Apple zu werden.

Dies spiegelt sich im gewählten Namen Acorn, beziehungsweise Acorn Cambridge Processor Unit, wider, der bewusst so gewählt wurde, dass man im Alphabet vor Apple steht. Ein großes Ziel stand also schon fest, es fehlte jedoch ein Produkt, mit dem man selbst auf Erfolgskurs gehen konnte. Dieses kam dann durch Roger Wilson, einem Undergrade-Cambridge-Studenten ins Unternehmen, der mit einem fertigen System-Design – nämlich einem Rechner mit Mostek-6502-Prozessor, 256 Byte Speicher, 512 Byte ROM, einer Hexadezimal-Tastatur und kleinem Display durchstarten wollte.

Dabei entstand dann auch der bekannte Satz: „Debugger brauche er nicht: seine Software sei `von Anfang an korrekt programmiert.“

 Die erste Generation und auch die Folgenden, immer um mehr Speicherkapazität erweitert waren zwar erfolgreich -besonders in Universitätslaboren-, der Durchbruch kam dann aber erst 1981 als der Fernsehsender BBC ein System für die geplante Fernsehserie `The Computer Programme´ suchte.

 Nachdem der Gründer ein innerhalb von 4 Tagen funktionierendes System für die hohen Anforderungen der BBC versprochen hat, was bis dato allerdings noch gar nicht Existierte gelang die Entwicklung des Microprozessors tatsächlich, sodass letztendlich das Acorn Produkt weltweit zu den meistverbreiteten Mikroprozessoren wurden in den folge Jahren.

Die Entwickler haben dabei unter anderem auch das Produkt Ancorn Ring entworfen, welches dann von Apple als Apple Talk adaptiert und bekannt gemacht wurde, da Acorn es versäumt hatte das Produkt patentieren zu lassen.

Technisch verbirgt sich hinter einer ARM – Architektur das Ziel mit der implementierten RISC-Architektur, also Reduced Instruction Set Computing weniger Energie zu verbraucht, wodurch natürlich ebenfalls weniger Wärmeabgabe entsteht und so der Betrieb wesentlich kostengünstiger ist als der von x86-Prozessoren, ein großer Vorteil beispielsweise in der Smartphone Industrie. Neben Smartphones kommen ARM- Architekturen aber auch bei Handhelds und Notebooks, System-on-Chips in den Modulen der Industrie-Computer und Spielekonsolen vor.

 Eine spannende Entwicklung ist auch das Einsatzgebiet der Cloud- und Data-Center-Industrie, wobei ARM- Chips bisher noch nicht großflächig bei Rechenzentren eingesetzt werden.

Neben den Vorteile für Umwelt und den gesenkten Betriebskosten durch geringeren Energieverbrauch bei gleichzeitig geringerem CO2-Ausstoß bieten ARM- Chips viele weitere Vorteile. Durch die enthaltenen 64-Bit Befehlssätze gelingt eine gesteigerte Performance, wobei zeitgleich noch immer viel ARM-Code auf Basis von 32-Bit existiert, was zu einer einfachen Migration führt, da alter 32-Bit Programm-Code nach und nach für 64-Bit-Systeme umgeschrieben werden kann.

Im Cloud Geschäft spielt natürlich Skalierbarkeit der Services eine sehr große Rolle, daher ist es ein großer Vorteil, die für rechenintensive Workloads besseren x86-Chips von Intel, mit den ARM Chips für weniger anspruchsvolle Workloads zu kombinieren, wodurch Effizienz sowohl in Leistung als auch im Kostenbereich maximiert werden kann.