Der Defender von Microsoft: Wie sicher ist die Lösung?
Mit ihrem Defender bietet Microsoft ihren kostenlosen Virenschutz für das Betriebssystem Windows an. Dieser ist konkreter Bestandteil von Windows und liefert demnach einen zugehörigen Virenschutz frei von Zusatzkosten. Doch taugt diese kostenfreie Option auch wirklich was? Kann der Defender mit Bitdefender, Kaspersky, McAfee, Norton und anderen führenden Namen auf dem Antiviren-Markt Schritt halten? Wir haben den Microsoft Defender einmal unter die Lupe genommen…
Richtigerweise heißt das kostenfreie Antivirus-Programm, um welches es heute gehen soll, „Microsoft Defender Antivirus“. Jenes ist allerdings auch bekannt unter „Windows Defender Antivirus“ oder kurz einfach: „Windows Defender“ oder auch „Microsoft Defender“. Etliche Namen, doch letztlich geht es um eine Sache: Virenschutz.
Der Defender wurde entwickelt, um potenziell unerwünschte Software zu erkennen. Hierzu gehören vor allem sogenannte Malware (= malicious software, also bösartige Software) etwa Computerviren sowie Spyware, doch ebenso Trojaner, Ransomware sowie Phishing-Tools. Der Windows Defender ist unter Windows 11 und Windows 10 schon vorinstalliert. Bedeutet: Jedes Windows-Gerät ist ab dem Moment, an welchem man Windows startet, sofort und automatisch aktiv gesichert – äußerst hilfreich. Des Weiteren werden Sicherheitsupdates automatisch heruntergeladen, mit dem Ziel, dass das Windows-Gerät immer bestmöglich vor Bedrohungen abgesichert ist – und das Ganze kostenlos.
An welchem Ort kann ich erkennen, ob Microsoft Defender Antivirus tätig ist?
In aktuellen Windows-Versionen sind die Einstellungen des Microsoft Defender über den Sektor „Windows-Sicherheit“ in den Systemeinstellungen abrufbar und konfigurierbar.
Nicht erstaunt sein: Auf der Seite „Windows Sicherheit“ stehen zwar Informationen zum Virenschutz, der Name „Defender“ taucht allerdings an keiner Stelle auf. Den entdeckt man erst, wenn man auf der rechten Seite in der Seitenleiste unter der Headline „Wer schützt mich?“ auf „Anbieter verwalten“ klickt. Hier taucht dann bei der Überschrift „Antivirus“ der Name „Microsoft Defender Antivirus“ auf mit einer Information, ob jener aktiviert ist oder auch nicht.
Im Übrigen ist es logischerweise ebenso möglich, eine andere Antivirus-Lösung als den Defender auf dem Windows-Endgerät zu installieren. Eine Drittanbieter-Software würde demzufolge hier beim Punkt „Antivirus“ anstelle von Microsoft Defender erscheinen. In dem Moment wo man ein alternatives Antivirus-Programm aktiviert, wird der Microsoft Defender selbstständig deaktiviert. Deinstalliert man dagegen eine andere Antivirus-Lösung, dann wird der Defender automatisch wieder tätig, um das Gerät zu schützen.
Wie sicher ist Microsoft Defender Antivirus?
Der kostenfrei in Windows 10 sowie 11 integrierte Virenschutz Defender macht in den allermeisten Bewertungen eine gute Figur. Die einstimmige Position in Virenschutz-Vergleichen von Plattformen wie Chip, PC-Welt und Co. ist generell: Mit dem Windows Defender ist man effektiv geschützt und muss nicht notgedrungen in einen zusätzlichen Virenschutz Geld investieren (siehe beispielsweise https://www.chip.de/news/Der-staerkste-Windows-Virenschutz-ist-voellig-kostenlos-Diese-Software-bekommt-Bestnoten_171619583.html, https://www.chip.de/artikel/Virenscanner-Test-Windows-Das-sind-die-besten-Security-Suiten_179237183.html, https://www.pcwelt.de/produkte/Alternativen-zu-Kaspersky-Die-besten-Antivirus-Tools-im-Test-8989347.html oder https://www.pcwelt.de/ratgeber/Microsoft-Defender-So-gut-ist-der-Gratis-Virenschutz-8441872.html). Ebenso die regelmäßigen Analysen des unabhängigen AV-TEST Instituts aus Magdeburg bestätigen die große Wirksamkeit des Microsoft Defender: https://www.av-test.org/de/antivirus/privat-windows/hersteller/microsoft/
Das war nicht immer so! In der Vergangenheit wurde der Microsoft Defender von Experten oft als nicht ausreichend für einen kompletten Virenschutz beurteilt. Obwohl die Erkennungsrate von Computerviren bis zum Jahre 2016 noch bei branchenunterdurchschnittlichen 95 Prozent war, ist sie seit einigen Jahren allerdings gleichbleibend bei 99 bis 100 Prozent. Man kann daher davon ausgehen, dass Microsoft beim Defender seine Hausaufgaben erledigt hat. Aktuell schneidet das Virenschutzprogramm bei der Virenerkennung als solches somit sehr gut ab – Bemängelung erntet der Defender dennoch für den verhältnismäßig hohen Ressourcenverbrauch und eine (zu) hohe Zahl von falschen Alarmen.
Ratschlag: Egal ob nun Kaspersky, Norton, Defender oder noch eine ganz andere Lösung – wer sicher sein will, ob der Virenschutz, welchen man nutzt, auch wirklich funktioniert, kann sich eine Testdatei von der European Expert Group for IT-Security (EICAR) auf seinen PC herunterladen – die Datei ist gefahrlos, aber die Virenprogramme sollten trotzdem Alarm auslösen. Auf der Website https://www.eicar.org/download-anti-malware-testfile/ steht die Testdatei kostenfrei zum Herunterladen parat. Im besten Fall sollte bereits der Download der Datei infolge eines aktiven Virenschutz-Programms scheitern. Kann man die Datei hingegen speichern und bekommt auch im Anschluss keinerlei Virenwarnung, dann passt etwas mit dem Virenschutz nicht und selbiger sollte schleunigst geprüft werden!
Was genau umfasst der kostenlos integrierte Virenschutz von Microsoft?
Wer den kostenlos integrierten Virenschutz Windows Defender aktiviert, profitiert von einer Vielzahl praktischer Features, welche das Endgerät absichern und die Interaktion mit dem Netz sicherer machen. Der Defender bringt unterschiedliche Personalisierungsmöglichkeiten, weshalb die Absicherung sich an die individuellen Anforderungen angleichen lässt – eine Anpassungsfähigkeit, welche einige kostenpflichtige Werkzeuge in der Form nicht bieten.
Der Windows Defender verfügt beispielsweise über konfigurierbare Kinder- und Jugendschutzoptionen und einen sogenannten Echtzeitschutz, der sämtliche Dokumente, Dateien sowie Programme, welche heruntergeladen, aufgemacht oder gestartet werden, selbstständig einem Viren-Check unterzieht. Weil sich die Bedrohungsszenarien in unserer schnelllebigen Welt ständig verändern, muss natürlich auch der Windows Defender ständig aktualisiert werden, um einen sicheren Schutz sicherstellen zu können – das passiert zum Glück ebenso automatisch über die Windows-Updates.
Zusätzliches besonders nützliches Feature vom Microsoft Defender ist das Einrichten sogenannter „überwachter Ordner“: Man kann beliebig viele Ordner mit dieser einzigartigen Schutzmarkierung ausstatten, die im Ernstfall extra gut geschützt werden.
Funktionen der Antivirus-Lösung Microsoft Defender im Überblick:
- Echtzeitschutz: Programme sowie Dateien werden in Echtzeit gecheckt, bevor sie geladen sowie ausgeführt werden.
- Automatische Updates: Die Gefahren im Internet ändern sich pausenlos – der Defender bleibt über Windows-Update automatisch stets auf dem aktuellsten Stand.
- Überwachter Ordnerzugriff: Man kann endlos viele Ordner besonders absichern, um im Angriffsfall einen Datenverlust sensibler, bedeutender Daten zu verhindern.
- Sicherer Start: Im „Sicherer-Start-Modus“ vermeidet der Defender, dass gern genutzte Rootkits beim Systemneustart ihre schadenverursachende Fracht ins System einschmuggeln können.
- Familienoptionen: In den Familienoptionen lässt sich der Zugriff für Kinder und Jugendliche einschränken und eigene Benutzungszeiten bestimmen.
Um eine Konfiguration noch einfacher wie auch smarter zu gestalten, arbeitet Microsoft gegenwärtig an einer Defender-App. Momentan ist die App „Microsoft Defender“ noch nicht final auf dem Markt, selbige kann aber schon von US-Nutzern getestet werden. Jene heißt bewusst nicht „Windows Defender“, weil die App ebenfalls für Mac, Android und iOS zur Verfügung sein soll. Virenschutz auf dem Handy? Ja, dringend! Für Benutzer von Firmen-Endgeräten mag das Thema schon bekannt sein, für Privatnutzer ist Virenschutz auf ihren mobilen Endgeräten gegenwärtig noch keine nennenswerte Angelegenheit – bislang auf jeden Fall. Microsoft will dies mit der Defender-App zukünftig ändern. Klingt nach einem tollen Masterplan. Dennoch werden auch Gerüchte hörbar, dass die App nicht kostenfrei sein wird, sondern an ein Bezahlabonnement von Microsoft-365 geknüpft sein wird. Lassen wir uns überraschen.
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