IT-Angriffsfläche: Wie Unternehmen ihre IT-Angriffsflächen erkennen und verringern können!

Internetbedrohungen sind eine dauerhafte Gefährdung für Unternehmen. Um sich effektiv abzusichern, ist es für Firmen essenziell, die IT-Angriffsoberfläche ihres Unternehmens zu verstehen und mit einer wirkungsvollen Methode zur IT-Angriffsflächenverwaltung vorzusorgen. Was unter der IT-Angriffsoberfläche verstanden wird, welche Arten es gibt und warum eine IT-Angriffsflächenverwaltung eines der bedeutendsten Bestandteile einer schlagkräftigen IT-Sicherheitsstrategie ist, erfahren Sie in dem folgenden Blogartikel.

Mit der steigenden Digitalisierung, Vernetzung und der Einführung von cloudbasierten Diensten und hybriden Arbeitsformen steigt nicht nur die Menge der Angriffspunkte, sondern ebenso die Größe und Vielschichtigkeit der IT-Angriffsoberfläche in den Firmen. Als ob das bisher nicht genug wäre, scheint die Kreativität der Bedrohungsakteure unbegrenzt. Mit größter Hartnäckigkeit innovieren sie fast minütlich neue Angriffsvektoren und diversifizieren ihre Angriffsmethoden, um ihre Schlagkraft zu optimieren. Daher stehen immer mehr Firmen vor der Frage, wie sie dieser Gefahrenlage am besten begegnen können.

Die Lösung: Vollständige Durchsichtigkeit plus kontinuierliche Überwachung der gesamten IT-Angriffsoberfläche. Bloß auf diese Weise sind Firmen in der Lage, systematisch sämtliche ausnutzbaren Eintrittspunkte zu ermitteln sowie zu verringern, ehe sie durch böswillige Bedrohungsakteure sowie zielgerichtete Internetangriffe ausgebeutet werden.

Aber was ist genau genommen eine IT-Angriffsoberfläche?

Was ist eine IT-Angriffsfläche?

Vereinfacht ausgedrückt ist eine „IT-Angriffsoberfläche“ die Gesamtheit der Eintrittspunkte plus IT-Schwachstellen in einer IT-Infrastruktur, welche von einem Bedrohungsakteur ausgenutzt werden kann, um einen IT-Angriff zu beginnen oder sich unbefugt Zugriff auf das Unternehmensnetz sowie vertrauliche Daten zu schaffen.

Somit begrenzt sich die IT-Angriffsoberfläche auf das Unternehmensnetzwerk, alle IT-Systeme, Endgeräte, Nutzungen sowie Daten in einem Unternehmen. Ebenso angebundene Cloud-Services zählen dazu. Gleichzeitig ist jene bestimmt durch die Anzahl der Mitarbeiter*innen plus die existierenden IT-Sicherheitsmaßnahmen, aber auch durch die Innovationen der Angreifer, die immer neue Angriffsvektoren innovieren und nutzen.

Typische IT-Angriffsflächen auf einen Blick!

Die IT-Angriffsoberfläche kann in unterschiedliche Kategorien eingeordnet werden: Netzwerk-Angriffsfläche, Software-Angriffsfläche, physische Angriffsfläche wie auch Social-Engineering-Angriffsfläche.

  • Netzwerk-Angriffsfläche: Die Netzwerk-Angriffsfläche enthält die Summe jeglicher Zugriffspunkte sowie IT-Schwachstellen in der angeschlossenen wie auch laufenden Hardware sowie Software, die für eine nicht authentifizierte Person zugänglich sind.
  • Software-Angriffsfläche: Die Software-Angriffsfläche enthält das vollständige Profil jeglicher Funktionen in jedem Code, der auf einem bestimmten System läuft und für einen keineswegs authentifizierten Anwender nutzbar ist.
  • physische Angriffsfläche: Die physische Angriffsfläche umfasst die Gesamtheit aller IT-Assets und Daten, auf welche in der Regel nur berechtigte Benutzer Zugriff haben.
    Dazu gehören unter anderem Server, Computer, mobile Endgeräte und IoT-Geräte eines Unternehmens.
  • Social-Engineering-Angriffsfläche: Die Social-Engineering-Angriffsfläche enthält die Gesamtheit der Anfälligkeit einer einzelnen Person oder auch der gesamten Belegschaft eines Unternehmens für Betrugsversuche.

IT-Angriffsfläche versus IT-Angriffsvektor!

In der Regel werden die Bezeichnungen IT-Angriffsfläche und IT-Angriffsvektor häufig synonym verwendet. Allerdings sind sie nicht ein und dasselbe. Grundsätzlich ist eine IT-Angriffsfläche genau das, was angegriffen wird. Ein IT-Angriffsvektor, gleichfalls bekannt unter dem englischen Begriff „Attack Vector”, hingegen ist das Instrument oder die Technik, mit dem ein Bedrohungsakteur die Sicherheitslücke nutzt, um Zugang auf ein IT-System, einen Server im Unternehmensnetzwerk oder eine Softwarekomponente zu erhalten.

Zu den häufigsten Angriffsvektoren zählen beispielsweise:

  • E-Mail-Anhänge: Zu den meist genutzten Angriffsvektoren gehören E-Mail-Anhänge mit böswilligem Schadcode, welcher ausgeführt wird, sobald ein Nutzer diese Datei geöffnet hat.
  • Ungepatchte Software-Schwachstellen: Wenn ein Netzwerk, ein Betriebssystem, ein Computersystem oder eine Anwendung eine ungepatchte Sicherheitslücke aufweist, kann ein Eindringling einen Angriffsvektor, beispielsweise Malware, anwenden, um sich unbefugten Zugang zu verschaffen.
  • Schwache Kennwörter sowie Anmeldeinformationen: Schwache Kennwörter und Anmeldeinformationen stellen eine ersthafte Gefahr dar. Diese können etwa durch Brute-Force-Angriffe oder einer Keylogging-Software abgegriffen werden.
  • Unzureichende oder fehlende Verschlüsselung: Unverschlüsselte Daten können von jedem durchgesehen werden, der Zugang zu diesen hat. Jene können bei der Übermittlung zwischen Netzwerken abgegriffen werden, sowie bei einem On-Path-Angriff, oder einfach ungewollt von einem Zwischenmann auf dem Netzwerkpfad eingesehen werden.
  • Offene Ports: Offene Ports oder falsch konfigurierte Dienste sind eine der am meisten festgestellten Schwachpunkte. Eindringlinge verwenden Scanning-Tools, um offene Ports aufzuspüren und nutzen diese oftmals als allerersten Angriffsvektor.
  • Phishing: Phishing ist eine Angriffstechnik, bei der eine E-Mail an eine Person gesendet wird, mit der Aufforderung, die Zugangsdaten auf einer gefälschten Website einzugeben.
  • Insider-Bedrohungen: Böswillige oder verärgerte Arbeitnehmer*innen können sich mit Hilfe ihrer Sicherheitsfreigabe in Unternehmensnetzwerke und IT-Systeme einschleusen, um sensible Informationen wie Kundenlisten und geistiges Eigentum zu gewinnen, für die sie dann entweder Lösegeld verlangen oder diese zu unlauteren Zwecken an andere verkaufen.

Angriffsflächenmanagement verbessert IT-Sicherheit

Die IT-Angriffsoberflächen werden immer größer und umfassender. Eine vollständige Transparenz sowie stetige Beaufsichtigung der ganzen IT-Angriffsoberfläche ist für Unternehmen daher eine Grundvoraussetzung, um sich abzusichern.

Ein dafür etabliertes Mittel ist das IT-Angriffsflächenmanagement, gleichfalls bekannt unter dem englischen Begriff Attack Surface Management, knapp ASM.

Im Unterschied zu anderen IT-Sicherheitsdisziplinen wird das IT-Angriffsflächenmanagement vollständig aus der Perspektive eines Angreifers und keineswegs aus der Perspektive des Verteidigers durchgeführt. Es identifiziert Zielsetzungen und bewertet die Gefahren auf der Basis der Möglichkeiten, die sie für gefährliche Bedrohungsakteure bieten. Das IT-Angriffsflächenmanagement stützt sich dabei auf viele der selbigen Methoden und Mittel, die ebenso Hacker verwenden. Etliche Aufgaben und Technologien des IT-Angriffsflächenmanagements werden von „ethischen Hackern“ entworfen und durchgeführt, die mit den Verhaltensweisen von Internetkriminellen vertraut sind und deren Handlungen kopieren können.

Neben dem IT-Angriffsflächenmanagement kann auf breiterer Ebene auch ein Zero Trust-Sicherheitsansatz behilflich sein, die IT-Angriffsflächen eines Unternehmens zu verkleinern.

Fazit: Nehmen Sie IT-Bedrohungen den Wind aus den Segeln!

Tatsache ist: Internetkriminelle benötigen in der Regel nur einen Angriffsvektor, angepasst auf eine bestehende IT-Angriffsfläche, um die Ziele gewinnbringend zu realisieren. Dementsprechend sollte ein jedes Unternehmen mit einem effizienten IT-Sicherheitskonzept, bestehend aus einem Zero-Trust-Ansatz und IT-Angriffsflächenmanagement, dafür sorgen, dass alle ausnutzbaren Eintrittspunkte identifiziert und verringert werden.

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