Digitale Detektive: Wie IT-Forensik-Experten Cyberverbrechen aufdecken
In einer Welt, in der es quasi unmöglich ist, überhaupt keine digitalen Technologien zu verwenden, gewinnt die IT-Forensik zunehmend an Relevanz. Die Entschlüsselung von Nachweisen in dem zunehmend digitalen Tagesgeschäft hat sich zu einer essenziellen Disziplin der Kriminalermittlung entwickelt. In dem Artikel geht es um das herausfordernde Feld der IT-Forensik – kommen Sie mit auf digitale Spurensuche!
Die IT-Forensik ist eine Wissenschaft und Praxis der Analyse von digitalen Geräten, Netzwerken wie auch anderen IT-Systemen, um Beweismittel für kriminelle Aktivitäten zu sammeln. Dieses Feld ist eng mit der traditionellen Forensik verknüpft, welche sich mit der Nachforschung von physischen Beweisen befasst, jedoch konzentriert sich die IT-Forensik eben ausschließlich auf digitale Informationen. Während die Auswertung von DNA-Spuren die allerletzte große Revolution in der Verbrecherjagd war, ist der Vorzug der Informatik in die Forensik der aktuelle Quantensprung. Dabei geht es im Zentrum um zwei Sachen:
1. Täter lassen sich zunehmend aufgrund von Spuren, welche sie im Internet hinterlassen, überführen.
2. Das Internet selbst wird immer öfter zum Tatort.
Das digitale Zeitalter hat die Methode, wie wir uns verständigen, arbeiten sowie unser Leben gestalten, vollkommen verändert. Das hat neue Möglichkeiten für kriminelle Aktivitäten kreiert: Von Cyberangriffen auf Unternehmen bis hin zu Gaunerei und Identitätsdiebstahl sind die Bedrohungen in der digitalen Welt vielfältig sowie pausenlos im Wechsel. Die IT-Forensik spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufdeckung und Verfolgung dieser digitalen Delikte und gleichzeitig ebenso bei der Beweisführung für Straftaten außerhalb der digitalen Welt, sei es durch die Rekonstruktion von gelöschten oder auch verschlüsselten Daten, die Analyse von Chatverläufen oder Foreneinträgen, eine Analyse von Netzwerkprotokollen oder die Entschlüsselung von Informationen. Klar ist: Ohne die IT-Forensik würden etliche Verbrechen – sowohl im digitalen als auch im realen Raum – ungelöst bleiben.
Während sich die IT-Forensik früher auf die Untersuchung von Festplatten wie auch lokalen Computersystemen begrenzt hat, beläuft sie sich heute auf eine Reihe von Geräten und Plattformen, darunter Smartphones, Cloud-Services und das Internet der Dinge (IoT). Es ist also allerhand geschehen in diesem Berufszweig, der sich zunehmend professionalisiert – was auch daran zu ersehen ist, dass sich an der Hochschule Mittweida in den letzten Jahren immer mehr Menschen zum Studiengang „Allgemeine und Digitale Forensik“ einschreiben. Mit dieser Professionalisierung erhält die IT-Forensik ebenso in der Strafverfolgung eine stets entscheidendere Rolle, was bedeutet, dass digitale Beweise vor Gericht zunehmend anerkannt werden.
Doch wie genau gelingt schließlich diese Beweisführung im Zuge digitaler Spuren? Sehen wir es uns mal an.
Wie funktioniert IT-Forensik?
IT-Forensik enthält eine Vielzahl von Maßnahmen sowie Techniken, um digitale Beweise zu sammeln, zu analysieren und zu interpretieren. Im Folgenden werden ein paar der bekanntesten Methoden der IT-Forensik beschrieben:
1. Datensicherung und -wiederherstellung: Dies ist ein grundlegender Schritt in der IT-Forensik. Die Forensiker müssen eine genaue Kopie des digitalen Beweismaterials machen, ohne es zu verändern. Das wird als „forensische Kopie“ bezeichnet und gestattet es den Ermittlern, ohne Beeinträchtigung auf die Originaldaten zugreifen zu können. Datensicherungs- und Wiederherstellungstools werden verwendet, um gelöschte oder beschädigte Daten wiederherzustellen.
2. Disk- und Dateianalyse: In jener Etappe werden die kopierten Daten auf verdächtige bzw. relevante Informationen analysiert. Das umfasst die Untersuchung von Dateisystemen, Verzeichnisstrukturen und Metadaten. Es können auch spezielle Tools verwendet werden, um unbemerkte Dateien oder auch verschlüsselte Informationen aufzudecken.
3. Netzwerkanalyse: Die Untersuchung von Netzwerken ist ein wichtiger Aspekt der IT-Forensik, vor allem bei Cyberangriffen. Forensiker analysieren Netzwerkprotokolle, um herauszufinden, wie ein Attackierender in ein Netzwerk eingedrungen ist, welche Daten übertragen wurden und wie der Angriff gestoppt werden kann. Sie können ebenso die Interaktion zwischen verdächtigen Personen oder Systemen überwachen.
4. Malware-Analyse: Wenn Schadsoftware (Malware) aufgespürt wird, ist es entscheidend, ihre Funktionsweise zu begreifen. Dies umfasst die Analyse von Viren, Trojanern, Würmern und anderen schädlichen Programmen. Die Forensiker versuchen herauszufinden, wie die Malware in ein System gelangt ist, welche Auswirkungen sie hat und wie sie beseitigt werden kann.
5. Forensische Datenbankanalyse: In Unternehmen sowie Organisationen werden erhebliche Mengen an Daten in Datenbanken gespeichert. Forensiker durchleuchten jene Datenbanken, um Manipulation oder illegale Aktivitäten aufzuspüren. Sie können SQL-Injektionen, Datenmanipulationen und andere Angriffe auf Datenbanken erkennen.
6. Mobile Forensik: Fast jeder Mensch hat mittlerweile ein Smartphone und Tablet. Forensiker nutzen professionelle Tools, um Daten von diesen Geräten zu extrahieren und zu untersuchen. Dies umfasst die Untersuchung von Anrufprotokollen, Textnachrichten, Standortdaten sowie Apps.
7. Forensische Analyse der Cloud: Mit der zunehmenden Nutzung von Cloud-Diensten speichern Menschen und Firmen ihre Daten in der Cloud. Die IT-Forensik umfasst deshalb auch die Untersuchung von Cloud-Speichern und die Analyse von Daten, die in der Cloud abgespeichert sind, um auf Beweismittel zuzugreifen.
8. Verschlüsselung und Entschlüsselung: Wenn Daten chiffriert sind, müssen Forensiker Maßnahmen zur Entschlüsselung einsetzen, um auf den Inhalt zuzugreifen. Das braucht ein sehr gutes Verständnis von Verschlüsselungsalgorithmen und kryptografischen Techniken.
9. Stenografieanalyse: Stenografie ist die Kunstfertigkeit des Verbergens von Informationen in anderen Daten, wie Bildern oder Audioaufnahmen. Forensiker gebrauchen spezielle Hilfsmittel, um stenografische Techniken zu erfassen sowie verborgene Botschaften aufzudecken.
Die oben aufgelisteten Methoden sind nur ein Teil aus dem großen Spektrum der Arbeitstechniken, welche in der IT-Forensik eingesetzt werden. Jeglicher Fall erfordert eine individuelle Vorgehensweise, da die Art der digitalen Beweise und die Art des Verbrechens enorm variieren können. Das Etappenziel bleibt aber stets identisch: Die Gewinnung von klaren sowie gerichtsverwertbaren Beweisen zur Aufklärung von Straftaten und zur Sicherung von digitalen Systemen.
Die IT-Forensik ist eine unverzichtbare Disziplin in einer Welt, welche immer stärker von digitalen Technologien geprägt wird. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufdeckung und Verfolgung von Delikten im digitalen Raum und hilft Unternehmen dabei, ihre Sicherheit zu gewährleisten. Hinsichtlich der ständigen Weiterentwicklung von Technologien sowie kriminellen Methoden ist es von wichtiger Bedeutung, dass die IT-Forensiker auf dem aktuellsten Stand bleiben und sich den Problemstellungen der nahen Zukunft stellen.
Übrigens: Nicht nur in der Strafverfolgung, auch in der Businesswelt spielt die IT-Forensik eine mehr und mehr entscheidende Rolle. Unternehmen setzen sie ein, um Sicherheitsverletzungen aufzudecken, Datenverluste zu unterbinden und Betrug aufzudecken. Die Analyse von internen Vorfällen kann Firmen vor erheblichem finanziellem Schaden wahren und ihren Ruf schützen.